Müde, lustlos und desinteressiert durch Intervallfasten?

So kommen Sie durch die “Fastenkrise”!

Intermittierendes Fasten wirkt auf unseren Körper wie eine Verjüngungskur, Fett wird verbrannt, Zellmüll wird abgebaut und beschädigte Bestandteile werden repariert. Intervallfastende sollten sich also fit, leicht und energiegeladen fühlen. Doch was läuft falsch, wenn man sich nur noch müde, lustlos und desinteressiert durch den Tag quält? In diesem Artikel wollen wir dieser “Nebenwirkung” auf den Grund gehen.

Intervallfasten ist gesund. Das steht mittlerweile außer Frage. Das periodische Fasten wirkt sich positiv auf unser Gewicht aus, senkt den Blutdruck, normalisiert Blutzucker- und Blutfettwerte und räumt unseren Körper auf. Eine Fastenkur ist für unseren Körper jedoch kein leichter Spaziergang. 

Durch Symptome wie Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Müdigkeit schleicht sich ein Krankheitsgefühl ein. Sollte man trotzdem weiter fasten? In unserem Blog-Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie aus der Fastenkrise herauskommen. 

Was passiert bei einer Fastenkrise?

Bringen wir es auf den Punkt: Die Fastenkrise ist eine ganz natürliche Nebenwirkung des Entgiftungsprozesses. Stoffwechselprodukte sowie Giftstoffe werden beim Fasten vom Körper über Darm, Leber, Niere und Haut abgebaut und ausgeschieden. Das läuft nicht bei jedem beschwerdefrei ab. Zudem beginnt unser Organismus beim Fasten die Reserven anzuzapfen, um an Energie zu kommen. Symptome wie Müdigkeit und Lustlosigkeit können damit erklärt werden. Zunächst sind diese auch kein Grund zur Beunruhigung, sondern gehören beim Fasten dazu. 

Die typische Symptome einer Fastenkrise sind:

  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Depressive Verstimmung
  • Reizbarkeit
  • Konzentrationsmangel
  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Kopfschmerzen
  • Gliederschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Hautprobleme
if muedelustlos2 - Intervallfasten-muede-und lustlos

Fastenkrise bereits in den ersten Tagen?

Sie haben gerade mit Intervallfasten begonnen und sind gleich in die Fastenkrise geraten? Fühlen Sie sich in den ersten Tagen des freiwilligen Nahrungsverzichts hungrig, sind müde, gereizt, haben Kopfschmerzen und frieren, so ist das zunächst auf die Ernährungsumstellung zurückzuführen. Unser Körper benötigt etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Es ist also kein Grund zur Sorge, sondern üblich. Allerdings sollten diese Beschwerden nach ein paar Tagen abklingen. 

Halten diese Nebenwirkungen für längere Zeit an, haben Sie vielleicht nicht die für Sie optimale Intervallfasten-Methode gefunden oder essen in den Essensphase zu wenig bzw. unausgewogen. Es gibt einige Faktoren, die das Wohlbefinden während des intermittierenden Fastens negativ beeinflussen können. 

1. Blutzuckerspiegel – niedriges Level wirkt sich negativ aus

Mit Intervallfasten kann der Blutzuckerspiegel reguliert werden. Die Achterbahnfahrt mit schnellem Anstieg und Abfall wird dadurch vermieden. Ein dauerhaft niedriger Blutzuckerspiegel kann sich jedoch negativ auf unser Wohlbefinden auswirken. Kopfschmerzen, Migräneanfälle und Schwindel können bei Menschen, die dazu neigen, begünstigt werden.

Ist die gewählte Intervallfasten-Methode vielleicht nicht die richtige für den eigenen Körper? Probieren Sie es mit einer anderen Variante, z.B. mit der 12:12-Intervallfasten-Methode. So finden Sie heraus, wie Ihr Körper damit umgeht. Bleibt der Blutzuckerspiegel trotzdem auf einem niedrigen Level und quälen Kopfschmerzen, Migräne und Schwindel den Fastenden weiterhin, sollten Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker ansprechen, ob intermittierendes Fasten grundsätzlich für Sie geeignet ist.

2. Der weibliche Zyklus – das Gesundheitsbarometer

Der weibliche Zyklus reagiert prompt auf jegliche Veränderung mit Ausschlägen. Selbstverständlich auch bei der Umstellung des Ernährungsstil. Gewichtsverlust sowie eine zu geringe Menge an Kalorien lassen den weiblichen Körper in einen Alarmzustand fallen: der menstruelle Zyklus schaltet auf Sparflamme. Als Folge davon kann sich die Periode verschieben oder gar ganz ausbleiben.

Ist das der Fall, kann mit dem Gynäkologen abgeklärt werden, ob ein Mangelzustand für die ausbleibende Regelblutung verantwortlich ist oder welche Ursache dahinter steckt.

if muedelustlos3 - Intervallfasten-muede-und lustlos

3. Schlafstörungen – Intervallfasten-Methode passt nicht zum eigenen Biorhythmus

Bei “Teilzeitfasten” isst man nicht nach Appetit, sondern nach Zeitplan. Dies kann dazu führen, dass die gewählte Methode nicht zum eigenen Biorhythmus passt. Haben Sie die 16:8-Methode gewählt, kann die letzte Mahlzeit für den eigenen Körper zu früh oder zu spät eingenommen sein. Das führt im ersten Fall zu Hunger, im zweiten zu einem Völlegefühl. Beides stört Ein- oder Durchschlafen.

Für dieses Problem gibt es jedoch eine ganz einfache Lösung: Planen Sie den Fastenzeitraum nach Ihrem Schlafrhythmus. Dadurch sollten Sie insgesamt erholter und munterer durch den Tag kommen.

4. Konzentrationsstörungen – das Hungry-Gefühl macht sich breit

Sie möchten gerne essen, aber die Fastenphase ist noch nicht beendet? Durch das sich ausbreitende Hungry-Gefühl gepaart mit einem niedrigen Blutzuckerspiegel fällt es schwer, sich zu konzentrieren, zudem fallen Stimmungsbarometer und Energielevel in den Keller. Wir fühlen uns müde, lustlos und sind desinteressiert, weil unsere Gedanken nur noch ums Essen kreisen. 

Um sich in die Essensphase zu retten, können Sie ein wenig tricksen. Es ist gar nicht notwendig, das Fasten zu unterbrechen. Gegen das Hungry-Gefühl gibt es eine wirksame Methode: Trinken, trinken, trinken. Eine Tasse schwarzen Kaffee oder einen Tee in kleinen Schlucken getrunken, hält Sie bis zum Ende der Fastenphase bei Laune.

if muedelustlos4 - Intervallfasten-muede-und lustlos

Sehen Sie es positiv!

Nutzen Sie Intervallfasten nicht als bloße Diät, so hat eine Fastenkrise auch eine gute Seite. Ist sie doch ein Zeichen dafür, dass der Entgiftungs-, Aufräum- und Reinigungsprozess Ihres Körpers in vollem Gange ist. In den meisten Fällen werden Sie danach mit mehr Energie, Wohlbefinden, Leichtigkeit und guter Laune für das Durchhalten belohnt.

Fazit

Intervallfasten ist weniger eine Diät als vielmehr eine einfache und im Alltag bequem einzubauende Ernährungsstiländerung. Jenseits der Fastenintervalle müssen Sie sich nicht einschränken. Außerdem spricht nichts dagegen, von einer Methode zur anderen zu wechseln, sollten Sie die richtige für sich und Ihren Organismus nicht gefunden haben. In den ersten Tagen der Umstellung kann es zu “Nebenwirkungen” kommen, die nach einer Weile wieder verschwinden. 

Haben Sie jedoch anhaltende Kopfschmerzen, fühlen sich müde, lustlos und unkonzentriert, kann das Intervallfasten oder zumindest die gewählte Methode nicht passend für Sie sein. Probieren Sie zunächst, das Fastenfenster zu verkürzen und essen in der Essensphase ausreichend und nahrhaft. Achten Sie darauf, genügend zu trinken. Bleiben die Beschwerden bestehen, ist intermittierendes Fasten momentan vielleicht nicht das Passende für Sie und Ihren Körper. Ein erneuter Versuch zu einem späteren Zeitpunkt oder eine andere Fastenart könnte erfolgreicher ablaufen.