Intervallfasten:
Ziehen Sie sich warm an

Was hat die Körpertemperatur mit Intervallfasten und Gewichtsverlust zu tun? Viel mehr als Sie bislang glaubten. Wir erklären Ihnen, warum Sie während des Fastens nicht frieren sollten. Fürs erfolgreiche intermittent fasting können in der kalten Jahreszeit sogar Bettsocken von Bedeutung sein, um “Nebenwirkungen” bei der Gewichtsabnahme zu vermeiden.

 

Beim Abnehmen verlieren Sie nicht nur an Gewicht. Auch mit der Körpertemperatur geht es abwärts. Pro Kilogramm Gewichtsverlust sinkt diese um ca. 0,05 bis 0,1 Grad. Wer sein Körpergewicht reduziert, beispielsweise mit der erfolgreichen Intervallfasten-Methode 16/8, greift in seinen Energie- und somit ebenfalls in seinen Temperaturhaushalt ein. 

Niedrigere Körpertemperatur = längeres Leben

Über das unerwünschte Bauchfett ist schon viel geschrieben und geredet worden. Unser Körper nutzt es als Isolationsschicht. Und schon sind wir mittendrin im Dilemma. Fett verhindert die vermehrte Abstrahlung von Wärme, fördert jedoch gleichzeitig Entzündungen, was für die Gesundheit gefährdend, für den Körper jedoch wärmebildend ist.

Einer aktuellen Studie zufolge (Fachjournal “Science”) lebten Mäuse mit heruntergekühlter Körpertemperatur länger als ihre Artgenossen, bei denen sie 37 Grad Celsius betrug. Bei den weiblichen Mäusen erhöhte sich die Lebenserwartung durchschnittlich um 20 Prozent, bei den männlichen um 12 Prozent. Die Forscher führten die lebensverlängernde Wirkung auf die Verlangsamung des Stoffwechsels (Metabolismus) zurück. 

Die Menschheit kühlt ab

Überträgt man diese Werte auf den Menschen, so würde das einer Lebensverlängerung von im Schnitt 7 bis 8 Jahren entsprechen. Interessant ist, dass die mittlere Körpertemperatur von Menschen in den letzten 160 Jahren tatsächlich gesunken ist: bei Männern um durchschnittlich 0,59 Grad, bei Frauen um 0,32 Grad. Der Standardwert von 37 Grad scheint nicht mehr zu gelten. Heute liegt der Normalwert eher bei 36,4 Grad. 

intervallfasten warm2 - Intervallfasten: Ziehen Sie sich warm an

Kältegefühl = Hungerattacken, Schlafstörungen und Stress

Das offenbar lebensverlängernde Frösteln zeigt seine Tücken, wenn es ums Abnehmen geht. Denn auf das Kältegefühl folgen Hungerattacken. Es kommt zu Schlafstörungen, die zusätzlich körperlichen Stress auslösen. Evolutionär mehr als logisch, denn ein hungriger Mensch sollte Nahrung suchen und nicht schlafen. Um ein paar Pfunde loszuwerden, ist Stress jedoch kontraproduktiv. Beim Fasten sollten Sie ihn auf jeden Fall vermeiden.

Intervallfasten lässt den Metabolismus in der Regel nicht erlahmen. Rutscht die Körpertemperatur trotzdem mal unter den Normalwert, bringen Sie Ihren Stoffwechsel mit einem salzigen, kohlenhydratreichen Snack vor der Mahlzeit wieder in Schwung.

Aktiv Wärme bilden 

Wer abnehmen möchte, sollte Experten zufolge nicht nur sein Gewicht kontrollieren, sondern auch seine Körpertemperatur. Weicht die Temperatur im Verhältnis zum Ausgangswert um 0,5 bis 1,0 Grad ab und breitet sich ein Kältegefühl aus, dann sind wärmebildende Maßnahmen angesagt. Und wie wird aktiv Wärme gebildet bzw passiv Wärme konserviert? Sie können es sich denken – durch Training!

Auch beim Intervallfasten wird der Abnehmerfolg durch Bewegung maximiert. So aktiviert beispielsweise moderates Intervalltraining Ihren Stoffwechsel. Regelmäßiges Training hat noch weitere Vorteile: Muskeln werden aufgebaut. Dadurch wird der Grundumsatz erhöht. Das heißt, Sie verbrauchen mehr Kalorien – selbst in körperlicher Ruhephase.

intervallfasten warm3 - Intervallfasten: Ziehen Sie sich warm an

Sie können sich auch “warm essen”. Chili und Ingwer regen den Stoffwechsel an. Das kann die Körpertemperatur steigen lassen. Buttermilch, Quark und Joghurt gehören in die Kategorie “kühlende Speisen”. Diese sollten Sie vermeiden, wenn Sie frieren.

Warum Bettsocken beim Abnehmen helfen können

In Zeiten hoher Energiepreise gibt es viele Tipps, wie Sie Strom und Gas sparen können und trotzdem nicht frieren müssen. Der zweite Pullover über dem ersten war nur einer davon. Die Ernährungswissenschaftler gehen für einen Abnehmerfolg noch einen Schritt weiter und holen die Bettsocken wieder aus der hintersten Schublade ans Tages- bzw. Mondlicht. Wollen Sie abnehmen, sollten Sie wärmende Kleidung tragen, in der Nacht vielleicht sogar zu Ski-Unterwäsche greifen und sich auch für Bettsocken nicht zu schade sein.

Fazit

Wir haben es schon selbst gespürt. In der kalten Jahreszeit ist es sehr schwierig abzunehmen. Deftige Mahlzeiten machen nicht nur satt, sondern verleihen auch ein warmes Bauchgefühl. Dass unser Körper eine andere Vorstellung bezüglich der wärmenden Isolationsschicht hat als wir, war vielleicht nicht jedem bewusst. Kurzzeitfasten bringt uns unserem Wunschgewicht auf einfache und flexible Weise näher und aktiviert unseren Stoffwechsel. Sollte es im Winter schwerer werden, ein paar Pfunde zu verlieren, achten Sie auf Ihre Körpertemperatur. Bewegen Sie sich und ziehen sich warm an.